Neupflanzung - natürlich PiWis!

Angefangen hat’s mit einer kleinen Weinprobe mit guten Freunden: vier verschiedene PiWi Weißweine gab’s  zum Probieren - nach heftiger Diskussion stand fest: Sauvitage kommt in den Unruhestand Weinberg.

OK - was heißt PiWi? Steht für pilzwiderstandsfähig gegen den Echten und Falschen Mehltau, der im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt wurde. Durch die Kreuzung von amerikanischen Wildreben (resistent) und europäischen Weinreben entstehen nachhaltige, pilzwiderstandsfähige Sorten wie Regent, Johanniter und eben auch Sauvitage. PiWi heißt in der Praxis: man muss nur 1 oder 2 mal spritzen anstatt bis zu 15 mal.

260 Reben wurden bei der Rebschule bestellt. Dann war - selbstverständlich mit amtlichem Einverständnis - Roden der Gebüschflächen angesagt und Rigolen. Ein neues Wort - heißt 60 bis 70 cm tief umgraben. Oben hat’s ein Bagger gemacht aber unten war Muskelkraft gefragt. 

Dann - im April 2022 - konnte gepflanzt werden, nicht ohne vorher Pflanzrechte beantragt zu haben. Man legt Reihen- und Zeilenabstand fest, setzt Pflanzstäbe und nimmt eine sehr lange Schnur: “Ausschnuren” heißt, man lässt ein Netz entstehen. An den Schnittpunkten setzt man Pflanzstäbe und weiß dann, wo man die 30 cm tiefen Pflanzlöcher graben muss. Bei uns ging’s mit dem Spaten, ansonsten kommen Bohrer zum Einsatz.

Dann wird gepflanzt und ordentlich gewässert. 6-8 l pro Rebstock. Gott sei Dank waren die drei 1000 l Tanks mit Wasser befüllt, alles in 2022.

Im Winter 22/23 wird der Drahtrahmen erstellt. Erst rammt man mit der Schlagkatze die Stickel - also die Endpfosten - in den Boden. Dann setzt man die Anker wie beim Zelten und zieht schließlich den Draht in die Zeilen. 

Schreibt sich alles sehr schnell. Dauert in der Realität deutlich länger...

Dann im Sommer 2023 - die ersten Trauben. 20 Liter sind im Fass, mit 110 Oechsle, viel zu viel...mal sehen...der erste Jahrgang wird was Spezielles!